Im Jahre 2008 entstand mein Musikhaus. Es ist ein Holzhaus und wurde in der Holzfabrik „Burch“ in Sarnen hergestellt. Ich konnte zuschauen, wie die einzelnen Teile hergestellt wurden. Am 2.,3. und 4.Juni 2008 wurde alles auf einem grossen Lastwagen nach Riehen transportiert und in zweieinhalb Tagen aufgebaut.
Das Architektenpaar E. und M. Imhof hatten ganz besondere Ideen. Unterhalb des Daches meines Hauses bemerkt der Passant eine Farbpalette. Die Farben stehen für eine Notenzeile aus Haydns „Schöpfung“. Der Text, der sich hinter dem „Elektrokardiogramm“ aus Vierecken verbirgt, lautet: “Und Gott sprach, es werde Licht und es ward Licht“. Die Anordnung der Farben geht auf den russischen Komponisten Alexander Nikolejewitsch Skrjabin (1871 - 1915)zurück. Skrjabin, der Schöpfer eines multimedialen „Mysteriums“, war Farbsynästhet. Wenn er bestimmte Töne hörte, sah er vor seinem inneren Auge zugleich Farben.
Vom Erdgeschoss (Musikzimmer) steigt das „Rückgrat“ des Hauses – ein Bücherregal in den Farben der „Klaviatur mit Ton“ von A.Skrjabin – über 2 Stockwerke bis zur Küche im Dachgeschoss hinauf. Die verschiedenfarbigen Regalböden symbolisieren zwei Oktaven. Das sogenannte „Lambdoma“ ist eine alte Form der Darstellung von Musik, die die Arithmetik, Geometrik und Harmonie miteinander vereint. Steht man vor dem Haus, kann man in der Geometrie der Fassade des Hauses eine Quarte im Verhältnis drei zu vier erkennen. Die Fenster symbolisieren im Verhältnis eins zu eins eine Oktave, das Haus als Geviert Harmonie , das die vier Elemente, Temperamente, Jahreszeiten und Himmelsrichtungen miteinander in Einklang zu bringen scheint. In diesem Haus fühle ich mich sehr wohl und geborgen und geniesse auch die wunderbare Akustik.
Es ist eine Freude, in diesem schönen Musikzimmer zu unterrichten.